Der Hamburger Projektentwickler „Home United“ will eine Arena an der neuen S- und U-Bahn-Station Elbbrücken bauen. Der Plan sei bisher weitgehend geheim geblieben und „ein städtebaulicher Coup“, schreibt das Hamburger Abendblatt am Sonntag.

Wie das Unternehmen auf seiner Website bestätigt, soll der „Elbdome“ Platz für 7.000 bis 8.000 Zuschauern bieten und gegenüber dem 200 Meter hohen Elbtower entstehen. Die Gesamtkosten für das Projekt beliefen sich auf geschätzte 150 Millionen Euro, die privat finanziert werden sollen, schreibt Home United. Die Halle würde in Hamburg die fehlende Dimension bei den Veranstaltungsstätten besetzen zwischen der „edel-optics.de Arena“ (3.400 Plätze), der Alsterdorfer Sporthalle (4.500 Plätze bei Sportveranstaltungen) und der Barclaycard Arena (15.000 Plätze).

„In Hamburg wird schon lange über den Bedarf an einer neuen Mehrzweckhalle in der Größenordnung für 7.000 bis 8.000 Zuschauer geredet“, erklärt Tomislav Karajica, Gründer und Geschäftsführer von „Home United“. Durch seine Rolle als Hauptgesellschafter der Profi Basketballer „Hamburg Towers“ und den Betrieb der edel-optics.de Arena in Wilhelmsburg habe sich die Auseinandersetzung mit dem Thema zwangsläufig ergeben. Der Wunsch nach einer Veranstaltungsstätte in dieser Dimension hätten dann mehrere Seiten bestätigt und bei der Suche nach einem geeigneten Standort habe sich die Fläche an den Elbbrücken durch viele Vorteile herauskristallisiert.

Bei Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) stoße die Idee grundsätzlich auf Zustimmung, berichtet das Hamburger Abendblatt: „Eine zentral gelegene Halle mit dieser Kapazität wäre aus Sicht des Sports eine ideale Lösung. Ob das konkrete Vorhaben auf diesem Grundstück realisiert werden kann, muss jetzt genau geprüft werden.“

„Wir haben bereits einiges an Vorarbeit geleistet und sind davon überzeugt, dass wir dieses Projekt hier realisieren und auch privat finanzieren können. Zunächst liegt der Ball nun aber bei den Verantwortlichen in der Stadt und im Bezirk, die unseren Vorschlag sorgfältig prüfen werden“, erklärt Karajica. „Gemeinsam mit Rolf Elgeti ist in den letzten Jahren ein Netzwerk unterschiedlicher Partner aus den Bereichen Sport, Event und digitaler Wirtschaft entstanden, mit dem wir in der Lage sind, Standorte thematisch zu besetzen. Unsere Idee ist es, innerhalb der eigenen Betreiberschaft durch unsere Netzwerke die Immobilien mit Inhalten zu beleben und als Impulsgeber das Miteinander in den Quartieren positiv mit zu gestalten.“ In Kombination mit einer an den Elbdome angeschlossenen Gewerbe- und Hotelnutzung könnte dieser Ansatz des inhaltsgetriebenen Betreiberkonzeptes auch in der exponierten Lage am Eingang zur Stadt zum Tragen kommen. In dieser Konstellation sei auch die Gesamtfinanzierung des Projektes ohne öffentliche Gelder möglich.

Für das bald startende Testplanverfahren hat „Home United“ bereits eine Vielzahl an Gutachten eingeholt, erklärt Karajica weiter. Dabei gehe es um die Belange von Verkehr und Umweltschutz sowie auch die Bereitstellung von ausreichend Parkmöglichkeiten. Der Standort erweise sich hierbei als äußerst vorteilhaft, nicht zuletzt, weil keine Beeinträchtigung von Anwohnern durch etwaigen Lärm im Kontext von Events auftreten kann. Aufgrund des unmittelbaren Anschlusses der neu gebauten S- und U-Bahn „Station Elbbrücken“ würden außerdem die Verkehrsströme entzerrt werden und eine komfortable An- und Abreise bei Konzerten, Messen, Kongressen und Sportveranstaltungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto gewährleistet werden können.

„Der Elbdome könnte ein wichtiger infrastruktureller Baustein für einen positiven Impuls für den Hamburger Sport sein und zudem neue Veranstaltungen in unsere Stadt holen, die sowohl für die Hamburger als auch für Besucher eine Bereicherung wären“, so Karajica. Im nächsten Schritt wird der vorliegende Vorschlag im Zuge des Testplanungsverfahren für das Gelände geprüft. Eine Eröffnung für das Jahr 2025 wäre zum jetzigen Zeitpunkt theoretisch möglich.

Konzerte, Sport, Messen und Kongresse sollen hier künftig stattfinden, als sportliche „Hometeams“ könnten die Basketballer der Hamburg Towers und der Handball Sport Verein (HSV) nach einem möglichen Bundesliga-Aufstieg einziehen. Auch weiteren Sportclubs und -Veranstaltungen steht die geplante Mehrzweckhalle offen.